Ökomodell-Land Hessen | Der Podcast

06. März 2023

Der Vogelsberg ist geprägt durch seine artenreiche Wiesen und Weiden, Flächen die nur durch Wiederkäuer genutzt werden können. Mutterkuh- und Milchviehhaltung mit langen Weidezeiten sind die hieran angepassten Bewirtschaftungsformen. Gleichzeitig hat speziell Rindfleisch und Milchprodukte in der öffentlichen Wahrnehmung ein klimaschädliches Image. In der Realität hängt die Frage der Klimaschädlichkeit stark von der Art der Rinderhaltung ab.

Rinder emittieren Methan und verbrauchen wertvolle Flächen für den Futteranbau – diese Sichtweise von der Kuh als Klimakiller ist weit verbreitet. Aber ist auch etwas dran? Das wollen wir näher unter die Lupe nehmen. Heute ist bei uns Dr. Anita Idel. Sie vertritt die These „nicht die Kuh ist der Klima-Killer, sondern das menschengemachte Haltungssystem. Natürliche Weidehaltung, wie beim Hessischen Bio-Weiderind, hat wichtige Funktionen für Biodiversität und Bodenfruchtbarkeit. Nachhaltig beweidete Flächen können trotz der Methan-Emissionen sogar Treibhausgase binden. Und zwischen Kuh und Gras besteht eine so enge Beziehung, die weitaus vielschichtiger ist als es der verengte Blick auf die Emissionen erahnen lässt.